RESANITA
 
 
news
projekte
videos
publikationen
biografie
kontakt
 
 
 
 
 
 
 
 

 




<< zurück
RESANITA
 

OBSERVATION JOURNAL

Repatriierung österreichischer Getreidesorten im Zuge des Kunstprojektes OBSERVATION JOURNAL

Als Ergebnis der Zusammenarbeit einer Gruppe österreichisch-russischer KünstlerInnen (Sergey Kishchenko/RESANITA) und und WissenschaftlerInnen des VIR /Vavilov Institutes, St. Petersburg, werden zwölf alte österreichische Hafersorten der Pflanzendatenbank der AGES/Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit, Linz, übergeben. Sieben Varietäten waren noch nie Teil der österreichischen Sammlung, und sind in Österreich verschollen, fünf Sorten lagern in beiden Genbanken, und sollen für Forschungszwecke verglichen werden. Die Übergabe erfolgt im Rahmen einer Ausstellung über das Projekt.

Die Kooperation der Künstlerinnen Anita Fuchs und Resa Pernthaller (RESANITA) und Sergey Kishchenko begann Ende 2014, als dieser seine Arbeit „Daily Bread“ in einer Ausstellung in Graz zeigte. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem tragischen Ende des russischen Botanikers und Genetikers Nikolai Vavilov und der Geschichte der von ihm und den WissenschaftlerInnen des VIR /Vavilov Institut/All-Union Plant Research Institute, St. Petersburg, aus allen Teilen der Welt zusammen getragenen Getreidesammlung. Während der Blockade von St. Petersburg wurde ein Teil dieser Saatgut-Sammlung für Forschungs- und Zuchtzwecke entwedet, und auf den Feldern des SS-Institues für Pfanzenforschung im Schloss Lannach in der Nähe von Graz,Steirmark, angebaut.

Das russisch-österreichische Kunstprojekt OBSERVATION JOURNAL startete 2015 mit der händischen Bewirtschaftung eines 2500 Quadratmeter großen Ackers. In einer symbolischen Rekonstruktion der 70 Jahre zurückliegenden Geschichte pflanzten die KünstlerInnen dieselben (vom VIR/Vavilov Institut, zur Verfügung gestellten) Getreidesorten großflächig und in Versuchsfeldern in der Nähe von Lannach an. Das Projekt wurde in einer Ausstellung im Rahmen der 5th Moscow Biennale of Contemporary Art 2015, auf der internationalen Wissenschaftskonferenz ECSITE 2016 und der Kunstmesse Vienna Contemporary 2016 gezeigt.

OBSERVATION JOURNAL weckte das Interesse von österreichischen WissenschaftlerInnen und 2016 ergaben sich neue Perspektiven für den Fortgang des Projektes. Gemeinsam wurden von den KünstlerInnen und beteiligten WissenschaftlerInnen folgende zu erforschende Punkte bestimmt:


1. Repatriierung von alten Getreidesorten - es gibt mehr als 40 verschiedene Varietäten von Getreide und anderen Kulturpflanzen in der Sammlung des VIR/Vavilov Institutes, die nicht mehr in der Österreichischen Pflanzengenbank vorhanden sind (Die Sammlung des N.I.Vavilov Institut of Plant Genetic Resources (VIR) ist die älteste in Europa und eine der größten der Welt).

2. Studium und Beobachtung von evolutionären speziellen Aspekten von Getreidesorten, die ursprünglich in einer Region gewachsen sind und dann in eine ander Klimaregion überführt werden.

3. Vergleich des Genmaterials heimischen Getreides, lagernd in der AGES/ österreichischen Datenbank für Pflanzengenetische Ressourcen, mit denselben alten österreichischen Varietäten lagernd in den Archiven des VIR/Vavilov Institutes. Beginn 2017/2018


Die Vermehrung der zwölf Hafersorten wurde auf den Feldern des VIR/Vavilov Institutes in Pavlovsk durchgeführt, an der Vermehrung wird 2017 bis 2019 weitergearbeitet. Die Resultate des Jahres 2016 werden an der BOKU in Tulln gezeigt.